Motorik bedeutet Bewegung. Feinmotorik bezeichnet die Fähigkeit, kleine Bewegungen gezielt auszuführen. Für Babys ist das eine enorme Leistung. Denn Augen und Hände müssen zusammenarbeiten, die Muskeln von Armen und Fingern angesteuert werden. Gleichzeitig soll sich der Kopf in die richtige Richtung drehen, damit es alles sehen kann. Der Abstand von der Hand zum Gegenstand, der gegriffen werden soll, muss richtig eingeschätzt werden. Dafür braucht es eine Menge Gehirnleistung, Erfahrung und Übung. Daher trainiert Ihr Baby seine Feinmotorik in den ersten Lebensjahren ständig. Sie können es dabei unterstützen, indem Sie ihm interessante Gegenstände zeigen und zum Greifen anbieten. Bald wird es gezielt nach seinem Greifling fassen, ihn in den Händen hin und her bewegen und ihn mit Augen, Fingern und Mund untersuchen.
Wie Sie die Entwicklung der Feinmotorik fördern können
Spielzeuge mit kleinen beweglichen aber befestigten Teilen fördern die Feinmotorik Ihres Babys. Greiflinge und kleine Elemente an der Wagenkette des Kinderwagens, die anfangs nur betrachtet oder mit dem Mund erforscht wurden, werden zunehmend mit den Händen untersucht.
Feinmotorik beim Kleinkind: der Pinzettengriff
Besonders auffällig in der Feinmotorischen Entwicklung ist der sogenannte „Pinzettengriff“, den die meisten Babys mit etwa 12 Monaten perfektionieren: mit Daumen und Zeigefinger hebt Ihr Nachwuchs zum Beispiel am Frühstückstisch kleinste Brotkrumen auf. Ermöglichen Sie ihm diese Übung mit ungefährlichen Dingen wie halbierten Weintrauben, kleinen Brot- oder Bananenstückchen. Vorsicht aber bei nicht essbaren kleinen Gegenständen, die eingeatmet oder verschluckt werden könnten! Worauf Sie achten sollten, wenn Ihr Baby selbstständig isst, erfahren Sie auch detaillierter im Artikel zum Beikoststart mit Baby Led Weaning.
Die feinmotorischen Fähigkeiten üben kann Ihr Baby nun besonders gut mit einem Motorikbrett wie „Carusello“ von Selecta®, bei dem es die interessanten Kleinteile gefahrlos nach Herzenslust greifen, bewegen und erforschen kann.
Was ist räumliches Verständnis?
Es wird auch räumliches Vorstellungsvermögen genannt und meint die Fähigkeit, mit deren Hilfe wir dreidimensional sehen und uns Dinge vorstellen können. Dafür brauchen wir Wissen von Gegenständen und ihrer Beziehung zueinander im Raum. Wir gehen alle täglich damit um und nutzen diese Fähigkeit. Tatsächlich ist das aber ganz schön kompliziert und eine enorme Leistung unseres Gehirns.
Wie entwickelt sich das räumliche Verständnis?
Ein Baby, das frisch geboren ist, hat noch wenig Vorstellung vom Raum. Allerdings hat es schon im Mutterleib die Form seiner Finger und Zehen erkundet und mit der Nabelschnur gespielt. Durch das Tasten und Erforschen von Gegenständen, das auch nach der Geburt erst einmal zu einem großen Teil mit dem Mund erfolgt, und durch aufmerksames Beobachten seiner Umgebung bekommt das Baby nach und nach eine Vorstellung von Dreidimensionalität. Bieten Sie ihm Spielzeuge an, die es schon selbst greifen und erforschen, schütteln und fallen lassen kann. Diese anfangs willkürlich scheinenden Bewegungen werden mit zunehmenden motorischen Fähigkeiten immer koordinierter.
Was ich nicht sehe, existiert nicht – oder?
Das „Kuckuck“-Spiel (Gesicht hinter den Händen verstecken und wieder vorkommen), ist bei Babys ab einer bestimmten Entwicklungsstufe sehr beliebt. Warum ist das so? Um zu verstehen, dass die Hände das Gesicht nur verdecken und es nicht wirklich „weg“ ist, braucht es eine Vorstellung vom Raum. Und die hat das ganz kleine Baby nicht. Zwischen neun und zwölf Monaten verstehen Babys, dass Gegenstände oder Personen auch noch existieren, wenn sie gerade versteckt sind. Was für ein Spaß! Gegenstände verschwinden lassen und wieder „hervorzaubern“ muss nun unbedingt immer und immer wieder ausprobiert werden.
Räumliches Erleben fördern und „Objektpermanenz“ verstehen
Mit einer Sortierbox wird dieses Phänomen, das wissenschaftlich „Objektpermanenz“ genannt wird, verinnerlicht. Klötze können in der Box „verschwinden“ und wieder hervorgeholt werden. Sie müssen richtig herum gedreht werden, was feinmotorisches Geschick und Verständnis vom Raum erfordert. Schließlich können nur die passenden Klötze verschwinden und wieder auftauchen.
Größere Kinder verbessern ihr räumliches Vorstellungsvermögen, indem sie zum Beispiel mit Bausteinen dreidimensionale Gebilde bauen oder den Küchentisch mithilfe einer Decke zu einem Zelt umfunktionieren. Auch gemeinsame Spiele, bei denen gestapelt, gesteckt oder gefädelt wird, sind geeignet um das räumliche Verständnis zu fördern.
Was ist logisches Denken?
Zusammenhänge verstehen und aufgrund von Erfahrungen Vorhersagen treffen können – das kann man grob gesagt als logisches Denken bezeichnen. Für Ihr Baby bedeutet das: Wenn ich den Greifling loslasse, fällt er runter! Klappt das auch beim nächsten Mal? Und was passiert nach vielen Wiederholungen? Wenn die gleiche Aktion immer und immer wieder denselben Effekt hat, speichert Ihr Baby das ab. So entsteht langsam ein komplexes Bild von der Welt und ihren Zusammenhängen. Auf diese Art erforschen Babys und Kleinkinder spielerisch die Welt und erschließen die logischen Zusammenhänge.
Logisches Denken fördern
Ermöglichen Sie Ihrem Kind, seine Umwelt zu erforschen und seine Annahmen zu überprüfen. Einige gute Ideen dafür finden Sie auch in unserem Ratgebertext Zukunftskompetenzen fördern: Voller Freude am Lernen.
Das Schöne ist: Viele Dinge, die Ihr Kind sowieso gerne macht, fördern Feinmotorik, räumliches Vorstellungsvermögen und logisches Denken gleichzeitig. Besonders geeignet sind Motorikbretter und Zahnradspiele wie der „Kurbelspaß“ von Selecta®, Konstruktions- und Stapelspiele oder Puzzlespiele.