Mein Kind lügt! Wie Sie Ihr Kleinkind unterstützen, bei der Wahrheit zu bleiben

Ob beim Gesellschaftsspiel oder beim Erzählen: Mit der Wahrheit nehmen es kleine Kinder manchmal nicht so genau. Muss man darauf eingehen, um Lügen zu unterbinden, oder besser die kleinen Flunkereien übersehen?

Was wahr ist, muss man erst lernen

Kindermund tut Wahrheit kund, lautet ein Sprichwort. Tatsächlich sprechen Kinder oft offenherzig und arglos aus, was sie denken. Aber es gibt auch andere Momente. Etwa, wenn die noch nicht dreijährige Ida von ihrer Reise im Hubschrauber erzählt, die niemals stattgefunden hat. Oder wenn Yoshua beim Memo-Spiel nicht nur zweimal, sondern vier-, fünf-, sechsmal die Karten aufklappt und darauf angesprochen behauptet, es nicht getan zu haben. „Das stimmt doch gar nicht“, entfährt es den Eltern. Sollte man das Kind ermahnen, damit es sich nicht daran gewöhnt, mit Unwahrheiten zu prahlen oder durchzukommen?

Bei Zwei- oder Dreijährigen sagen Experten: Keine Sorge. Für die frühen Jahre ist es völlig normal, manchmal erfundene Dinge zu behaupten. Der Grund ist: Den Unterschied zwischen Realität und Fantasie muss ein Kind erst lernen. Beispielsweise wissen Kleinkinder im Alter von zwei oder drei Jahren noch nicht, dass es manche Dinge in echt gibt, andere nicht. Für sie sind die Figuren im Bilderbuch, zum Beispiel all die sprechenden Tiere, erst einmal genauso echt wie die Nachbarin. Das Märchen mit einem sprechenden Wolf ist ebenso real wie Mamas Geschichten von ihrer Arbeit. Klar, dass sie überhaupt kein Problem haben, „geflunkerte“ Erlebnisse zu erzählen. Ohnehin dürften sie selbst kaum wissen, welche Geschichten aus ihrer Fantasie stammen und welches „echte Erlebnisse“ sind.

Erst allmählich unterscheiden Kleinkinder zwischen Fantasie und Realität. Man spürt die Auseinandersetzung mit dieser Frage an ihrer Begeisterung für Quatschgeschichten, in denen völlig unmögliche Dinge passieren.

Holz Bildermemo mit Tiermotiven, Biene, Igel, Eule, maus, Grille, Schmetterling, Hase, Marienkäfer, Raupe, Frosch, Schnecke, Vogel

Zwischen Wunsch und Wirklichkeit unterscheiden

Genauso verhält es sich mit den Dingen, die man als kleines Kind gerne möchte. Wenn Kinder wie Yoshua beim Gesellschaftsspiel schummeln, zeigt sich daran, dass sie den Sinn des Spiels verstanden haben. Es geht darum, zu gewinnen. Weil der Wunsch, beim Spiel Sieger zu sein und die Wirklichkeit noch kaum unterscheidbar sind, ist es für kleine Kinder überhaupt kein Problem, diesen Wunsch durch ein paar „veränderte Regeln“ wahr werden zu lassen. Eine böse Absicht darf man den Kindern nicht unterstellen. Denn dafür fehlt ihnen aufgrund des Entwicklungsstandes noch die Fähigkeit, sich in die Mitspielenden hineinzuversetzen und zu begreifen, dass diese ja ebenfalls gewinnen wollen. Die Fähigkeit zur Empathie entwickelt sich erst gegen Ende des Kindergartenalters allmählich. Und erst zum Ende des Grundschulalters hin entwickelt sich das Gewissen des Kindes, das es aus moralischen Gründen vom Schummeln abhält. Kleinkinder brauchen also viel Zeit, um die Sache mit der Wahrheit zu lernen.

Gelassen mit Unwahrheiten umgehen

Wie verhält man sich am besten, wenn kleine Kinder nicht die Wahrheit sagen? Bei geflunkerten Geschichten ist es ratsam, sie gar nicht als real wahrzunehmen. Stattdessen können Sie das Kind unterstützen, indem Sie sich auf die berichteten Fantasiewelten einlassen: „Ja, auf dem Hubschrauberflug haben wir einen echten Dinosaurier getroffen, oder?“ Eigentlich sind nämlich solche vermeintlichen Lügen-Geschichten nur eine andere Form von Märchen, bei denen es darum geht, der Fantasie freien Lauf zu lassen. Gönnen Sie sich gemeinsame Ausflüge in die Welt der Fantasie. Um allmählich den Unterschied zwischen echt und erfunden zu vermitteln, reicht es völlig aus, ab und zu einzuflechten: „Zum Glück gibt es in echt übrigens keine Hexen“. Genauso, wie man es beim Erzählen von Märchen machen sollte.

Bei der Sache mit den Gesellschaftsspielen verhält es sich ähnlich. Auch hier reicht es aus, ab und zu freundlich einzuwenden: „Eigentlich darf man ja nur zwei aufklappen …“ oder „Na, war das wirklich nur zweimal Umklappen?“. Durchsetzen sollten Sie diese Regel bei Kindern unter drei, vier aber noch nicht mit aller Macht. Denn daraus würden vermutlich Streit und schlechte Laune entstehen, und Ihr Ziel beim Spiel ist ja gemeinsamer Spaß. Es ist auch kein Verwöhnen und Verhätscheln, wenn Sie Ihrem kleinen Kind trotz Schummelei manchen unverdienten Sieg gönnen. Denn in puncto Regeln einhalten und verlieren können, ist es ein absoluter Anfänger, Sie hingegen Profi.

Als gutes Vorbild für mutige Wahrheiten wirken

Wie aber vermittelt man Kindern, warum es gut ist, bei der Wahrheit zu bleiben? Einer der besten Wege ist hier die Vorbildfunktion: Wenn Sie Ihrem Kind auch in schwierigen Momenten die Wahrheit sagen, schaut es sich diesen Mut von Ihnen ab. Sprechen Sie also darüber, dass es Ihnen manchmal auch schwerfällt, bei der Wahrheit zu bleiben. Trotzdem tun Sie es, weil Sie es fair für andere finden. Auch bei der Sache mit der Ehrlichkeit beim gemeinsamen Spiel hilft es, über sich selbst zu sprechen. „Oh nein, jetzt habe ich genau daneben gegriffen! Am liebsten würde ich noch eine Karte aufdecken. Aber jetzt darf ich nicht mehr und warte, bis ich wieder an der Reihe bin.“

Bilderlotto Packshot

Das Wichtigste: Zeit lassen

Warum man die Wahrheit sagen soll, verstehen Kleinkinder noch lange nicht. Deshalb ist der wichtigste Rat: Bei Kindern unter drei stellen Sie das Thema zurück, zugunsten des gemeinsamen Spaßes beim Spielen und Erzählen. Wenn es Ihrem Kind noch sehr schwer fällt, ohne Tricks und Trug zu gewinnen, spielen Sie die Spiele in Varianten ohne Sieger. Wie wäre es mit einer Partie Bilderlotto, bei der es nicht darum geht, der Schnellere zu sein, sondern alle Kärtchen nach Farben oder Motiven zu sortieren (mit Tier/ohne Tier, nass/trocken, groß/klein) und anschließend gemeinsam auf die Tafeln zu verteilen: „Jetzt ist der Frosch dran. Siehst du, wohin er gehört?“

Dies ist ein Artikel unseres Gastautors Michael Fink. Er ist als Dozent in der Fort- und Weiterbildung von Erzieher:innen und Lehrer:innen tätig, Mitbegründer einer pädagogischen Fachzeitschrift und Autor von über 50 pädagogischen Fachbüchern.

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Kleinkind mit Einlegepuzzle

Wie Sie die Sprachentwicklung Ihres Kindes unterstützen

Babys und Kleinkinder lernen durch Nachahmung. Für das Sprechen gilt das ganz besonders. Und weil das Nach- und Mitsprechen bei Vorhersehbarem einfacher ist, lieben Kinder Wiederholungen und Reime. Fürs Sprechenlernen ist es förderlich, wenn Sie im Alltag ganz viel mit Ihrem Kind reden. Schaffen Sie daher Sprachanlässe für Ihr Kleinkind, reden Sie selber und zeigen Sie Interesse, wenn Ihr Kind Ihnen etwas mitteilen möchte. Schon mit Babys, die noch keine Worte sagen, können in der Brabbelphase kleine „Gespräche“ entstehen. Abwechselnd wird gebrabbelt und zugehört. Das macht Spaß und legt so den Grundstein für Freude am Sprechen. Übrigens: Wussten Sie, dass mit Jungen im Säuglingsalter viel weniger gesprochen wird als mit Mädchen? Das haben Wissenschaftler herausgefunden. Kein Wunder, dass viele Mädchen später angeblich „sprachbegabter“ sind. Auch bei Sprache gilt: Übung macht den Meister. Sprechen Sie daher viel mit Ihrem Kind.

holz steckpuzzle Bauernhof für babys mit Frau, Hahn, Schwein, Kuh, und Haus

Die ersten Wörter – was die Kleinen können sollten

Zwischen einem und eineinhalb Jahren sprechen die meisten Kinder die ersten Wörter. Oft sind das „Mama“ und „Papa“. Manche Kleinkinder sind auch früher dran, einige wenige lassen sich mehr Zeit und fangen erst mit etwa zwei Jahren an zu sprechen. Üblicherweise sollten Kinder mit zwei Jahren aber schon etwa 250 Wörter verstehen und 20 bis 50 Wörter selber sprechen können. Dazu zählen dann allerdings auch Fantasiewörter, wie zum Beispiel „Nunu“ für Nuckel. Wichtig ist, dass das jeweilige Wort eine feststehende Bedeutung hat. Und die Aussprache muss noch keinesfalls perfekt sein. Ihr Kind lernt quasi doch Vokabeln! Sie können es dabei ganz einfach unterstützen. Wiederholung und Spaß sind die Schlüssel. Wenn Ihr Kind also zum Beispiel gerne Puzzle legt, begleiten Sie das Spiel sprachlich. Benennen Sie die Teile, die es in das Bauernhof-Puzzle einlegt: Das ist die Kuh, genau! Wohin gehört die Kuh? Genau – dorthin! Was kommt jetzt? Ah, der Hahn. Der ist schwierig, oder? Der ist so klein!

Die fünf besten Ideen, wie Sie Ihr Kind sprachlich fördern:

  1. Das eigene Tun sprachlich begleiten
  2. Gemeinsam spielen
  3. Singen: Vorsingen oder zusammen singen
  4. Vorlesen, gemeinsam Bilderbücher ansehen und Geschichten erzählen
  5. Reime aufsagen, Kniereiter und Fingerspiele spielen

Vom Wort zum Satz: die weitere Sprachentwicklung

Zwischen zwei und vier Jahren nehmen Wortschatz und Sprachfähigkeit des Kindes rasant zu. Ihr Kind hat nun viele Wörter gesammelt, den Klang Ihrer Stimme und den Satzbau studiert. Die Sätze, die es selbst spricht, werden länger. Die meisten Kinder können mit zwei Jahren Sätze mit zwei bis drei Wörtern bilden. Vieles wird noch falsch ausgesprochen oder verdreht angewendet. Wenn zum Beispiel Ihr Kind dem Opa erzählt, dass es „lange geslaft“ (geschlafen) hat. Das ist nicht nur sehr, sehr niedlich, sondern auch ein tolles Zeichen. Es zeigt nämlich: Ihr Kind hat offensichtlich schon verstanden, wie normalerweise die Vergangenheitsform gebildet wird („ge-“ davor, „t“ ans Ende). Dass das beim Verb „schlafen“ eine Ausnahme ist und anders geht, wird es noch lernen. Auch das noch nicht richtig ausgesprochene „sch“ oder andere Laute, die besonders schwierig sind, kommen nach und nach hinzu. Um das zu unterstützen, gibt es eine wichtige Methode, die Sie vielleicht bereits nutzen.

Die wichtigste Methode der Sprachförderung

Die meisten Eltern wenden es an, ohne den Namen dafür zu kennen: das „korrigierende Feedback“. Wenn das Kind etwas Falsches sagt, wird es wiederholt und dabei richtig gesagt. Der Opa könnte also antworten: „Ach wirklich, so lange hast du heute geschlafen! Das ist ja toll. Ich habe heute Mittag auch ein bisschen geschlafen, aber nicht so lange wie du.“ Damit wird das Kind in seiner Aussage ernst genommen und gleichzeitig hört es die richtige Formulierung noch einmal. Beides ist wichtig, denn das Kind will ja etwas erzählen und mit dem Opa in Kontakt treten. Wenn der Großvater hingegen sagen würde „das heißt geschlafen!“, könnte das Kind seine Mitteilungsfreude verlieren. Das wäre schade! Gut ist, wenn die Wiederholung des Erwachsenen wie beiläufig ins Gespräch mit eingeflochten wird und das Interesse am Gesprächsinhalt im Vordergrund steht. Ständiges Korrigieren, auch mit dieser Methode, ist nicht nötig. Das würde das Kind auf Dauer wahrscheinlich auch bemerken und als störend empfinden.

holz spielfigur Feuerwehr Klettspielzeug Fahrzeug

Freude am Sprechen – das freie Spiel

Eine ganz besondere Rolle in der Sprachentwicklung hat in dieser Phase auch das sogenannte freie Spiel. Im Gegensatz zu Spielen mit festen Regeln ist hier die Fantasie gefragt. Ob mit Bauklötzen wie Coloro von Selecta® gebaut und gestapelt wird, oder das Kleinkind Szenen mit Fahrzeugen, Puppen oder anderen Spielzeugen erfindet: Das Kind trainiert während des Spielens seine Sprachfähigkeiten. Da brennt es zum Beispiel auf der Klettini® Baustelle und die Feuerwehr kommt zum Löschen. Das Großereignis wird wortreich kommentiert, und wenn das Kind nicht alleine spielt, wird der Verlauf der Handlung gemeinsam entwickelt und ausgehandelt. Wer kommt mit welchem Fahrzeug, wo wird am besten gelöscht, gibt es Verletzte?

Auch Rollenspiele mit Verkleidungen sind in diesem Alter hoch im Kurs und fördern die sprachliche Entwicklung. Ermöglichen Sie Ihrem Kind, viel mit Gleichaltrigen zu spielen. Das sind wunderbare Spielpartner für diese Fantasie-Spiele. Stellen Sie Spielzeuge zur Verfügung, die zu Rollenspielen einladen, wie der Arzt- und der Werkzeugkoffer von Selecta®. Wenn Sie gemeinsam mit Ihrem Kind spielen, zeigen Sie Interesse für das, was es tut. Beim Stapeln mit Coloro® fragen Sie, was für ein Bauwerk gerade entsteht, welche Farbe als nächstes drankommt und wie die runden Steine zusammengefügt werden sollen.

holz werkzeugkoffer Kinder

Fazit: Freude an Sprache fördern Sie, indem Sie Ihr Kind ohne Zwang zum Sprechen ermuntern. Dazu müssen Sie sich nicht verbiegen oder künstlich Situationen schaffen. Schauen Sie einfach, was Ihnen und Ihrem Kind Spaß macht und sprechen Sie dabei miteinander! Das gelingt ganz leicht, wenn Sie ehrlich daran interessiert sind, was Ihr Kind Ihnen mitteilt. Ein solcher Austausch ist schön für beide Seiten und stärkt nebenbei auch Ihre Eltern-Kind-Bindung.

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Seit 2 Jahren sind wir schon Begleiter der Selecta® Holzspielzeuge. Die Spielzeugsammlung unserer vier Kinder wächst immer weiter und sie werden jeden Tag bespielt und wachsen mit. Für jedes Alter ist etwas Passendes dabei und durch die Langlebigkeit der Holzspielzeuge werden sie problemlos und voller Freude unter den Geschwistern weitergereicht.

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Kind wütend, auf dem Boden mit buntem Holzspielzeug

Manchmal bin ich wütend auf mein Kind – was tun?

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Kind wütend, auf dem Boden mit buntem Holzspielzeug

Kleine Kinder und große Gefühle gehören zusammen

Dass das Zusammenleben mit kleinen Kindern manchmal die Geduld der Eltern strapaziert, liegt in der Natur der Sache. Denn erstens ist die Erziehung kleiner Kinder für die meisten Eltern eine völlig neue Erfahrung, bei der man manchmal an seine Grenzen gerät. Zweitens leben Kleinkinder ihre Gefühle sehr direkt aus, sie können schnell von überglücklich zu tieftraurig oder furchtbar wütend wechseln. Dass man sich von diesen heftigen Gefühlen manchmal anstecken lässt, ist eigentlich ein Zeichen tiefer Verbundenheit.

Typische Faktoren für Ärger herausfinden

Es gibt zum Glück viele Möglichkeiten, um sich davor zu schützen, bei Wutanfällen des Kindes allzu sehr mitzugehen. Dazu hilft es, sich vergangene Wut-Momente in Erinnerung zu rufen und zu überlegen, an welchem Punkt man sich so richtig aufgeregt hatte. Schließlich sind es oft ähnliche Situationen, in denen es zu Streit kommt. Typisch sind der Heimweg vom Kindergarten, gemeinsame Supermarktbesuche oder lange Fahrten. Oft hilft es, die Situation zu verändern, in denen Eltern und Kind miteinander in Streit geraten. Vielleicht braucht das Kind mehr Zeit zum Anziehen, eine gemeinsame Spielzeit zu Hause nach dem Tag in der Kita? Vielleicht habe ich als Erwachsener mir und dem Kind einfach zu viel zugemutet? Oft merkt man während solcher Stressmomente nicht, dass man durch einfache Veränderungen den eigentlichen Anlass gut vermeiden kann.

Strategien für den Umgang mit eigener Wut trainieren

Nicht jeder Anlass für Streit und nachfolgende Wut auf das Kind lässt sich beseitigen. Deshalb hilft es, sich Strategien auszudenken, um bei beginnender eigener Wut nicht zu „explodieren“. Verabreden Sie also mit sich selbst Strategien: Sollte ich kurz den Raum verlassen, einen Wutball knautschen, eine kurze Atemübung machen, ans offene Fenster gehen oder für einen Moment Augen und Ohren schließen?
Es ist gut, ein festes Ritual zu entwickeln, das Sie im hitzigen Ernstfall automatisch einsetzen können. Denn erstens kann Sie das entspannen. Zweitens versteht Ihr Kind irgendwann: Immer wenn Mama oder Papa tief Luft holen und so laut atmen, sind sie offenbar richtig sauer.

Wie Kinder den Umgang mit Gefühlen lernen

Wäre es besser, bekämen die Kinder von dem Ärger der Eltern nichts mit? Nein, Ihr Kind kann sogar von solchen Momenten profitieren, wenn Sie sie gut meistern. Denn Kinder sind bekanntlich absolute Beginner in Bezug auf Wut. Ihnen fällt es schwer, in Wutmomenten die Kontrolle zu behalten und hinterher mit den Folgen klarzukommen. Gleichzeitig sind sie gute Beobachter ihrer Umgebung und lernen Sozialverhalten durch Nachahmung. Da hilft es, wenn sie einen angemessenen Umgang mit Wut bei den liebsten Menschen beobachten können. So verstehen sie, dass jeder manchmal mit diesem Gefühl kämpft, und sie lernen, wie man mit Wut umgehen kann.

Damit solche Momente lehrreich sein können, ist es wichtig, sie später mit dem Kind zu besprechen. Erklären Sie also, wenn Sie sich aufgeregt haben, und die Wogen später wieder geglättet sind: „Ich war eben so traurig und sauer, ich hätte am liebsten ganz laut geschrien!“ Genau das dürfte Ihr Kind verstehen, weil es ihm auch so geht. Erklären Sie Ihre Strategie: „Dann bin ich kurz rausgegangen, habe an der frischen Luft tief geatmet, und dadurch wurde es besser!“ Diesen Trick kann sich Ihr Kind abschauen, ebenso wie die nachfolgende Bitte um Entschuldigung: „Tut mir leid, dass ich dich erschreckt habe. Wollen wir etwas Schönes machen, um die Sache zu vergessen?“

Holz Stapelspiel bunte Zwerge

Gefühle im Spiel verstehen

Um nicht nur zu sprechen, hilft es auch, Auseinandersetzungen nachzuspielen. Dabei können Spielfiguren oder Kuscheltiere spielerisch aneinandergeraten und sich wieder versöhnen. Wie wäre es mit dem folgenden Spiel: Viele Holzfiguren – etwa die Zwerge von Zwergenstapel spielen zusammen ein wildes Spiel. Einem Zwerg aber ist das Spiel zu laut. Er will etwas Ruhiges spielen, deshalb gibt es Streit unter den Zwergen. Alle sind erst sauer, aber dann besprechen sie: Wie kam es zum großen Streit? Muss sich wer entschuldigen? Wie können wir so zusammen spielen, dass alle Spaß daran haben?

So tut Wut gut

Um die Sache mit der Wut zusammenzufassen: Wutausbrüche kommen in den besten Familien vor. Wer sich heftig liebt, kann auch manchmal heftig aneinandergeraten. Wut ist kein Schicksal, sondern meistens ein Hinweis auf ein Bedürfnis, das es zu entdecken gilt. Und der Umgang mit Wut ist eine Aufgabe zum gemeinsamen Lernen. Eltern wie Kinder können daran lernen, eigene Gefühle zuzulassen und bei anderen zu respektieren.

Dies ist ein Artikel unseres Gastautors Michael Fink. Er ist als Dozent in der Fort- und Weiterbildung von Erzieher:innen und Lehrer:innen tätig, Mitbegründer einer pädagogischen Fachzeitschrift und Autor von über 50 pädagogischen Fachbüchern.

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Muss ich ein schlechtes Gewissen haben, weil mein Kleinkind zur Krippe geht?

Wer sein Kind mit einem Jahr in die Kita bringt, dürfte die Frage kennen: „Ist das nicht viel zu früh?“ Gerade Mütter müssen sich unterschwellige Kritik anhören: „Verpasst du da nicht die schönste Zeit mit dem Kind?“ Noch anstrengender sind vermutlich die Selbstzweifel. Wer lässt sich schon gerne unterstellen, sein Kind möglichst früh „loswerden“ zu wollen? 
Wie kann man selbstbewusst mit der Entscheidung umgehen, das Kind früh der Krippe oder Kita anvertraut zu haben?

Nicht über „normal“ und „ungewöhnlich“ nachdenken

In welchem Alter ist es richtig, sein Kind in fremde Obhut zu geben? Viele Menschen antworten auf die Frage mit einer klaren Altersangabe. Aber eigentlich hängt es vom Umfeld ab, ab wann eine „Fremdbetreuung“ von Kindern als normal gilt. So besucht der überwiegende Teil der Kinder unter drei in Skandinavien oder den Beneluxstaaten eine Kindertagesstätte, hingegen in Polen, Tschechien oder der Slowakei nicht einmal jedes zehnte. In manchen Ländern ist normal, was anderswo eine Seltenheit ist. Für ältere Menschen aus Westdeutschland mag es noch ungewöhnlich sein, das Kind zur Krippe zu schicken, für Großeltern aus Ostdeutschland total selbstverständlich. 
Wer pauschal sagt, ein früher Krippenbesuch sei nicht gut für’s Kind, ignoriert die positiven Erfahrungen der vielen Menschen in Ländern, wo dieses „normal“ ist.

Über unseren Sprachgebrauch nachdenken

Gebe ich mein Kind „in Fremdbetreuung“, weil ich „arbeiten muss?“ Oder gönne ich ihm „gemeinsames Lernen mit Gleichaltrigen“ unter der Leitung „qualifizierter Pädagog:innen“, statt es zu Hause in der Spielecke zu parken? Beide Sätze beschreiben die Betreuung des Kindes außerhalb von zuhause. Aber einmal wird von „fremd“ und vom „Zwang, arbeiten zu müssen“ gesprochen, das andere Mal von den Chancen frühkindlicher Betreuung. Um selbstbewusst zu Ihrer Entscheidung zu stehen, sollten Sie sich nicht von negativen Bezeichnungen verwirren lassen. Argumentieren Sie für sich und andere, welche Vorteile Sie in der Betreuung Ihres Kindes in der Krippe sehen! Übrigens: sind die geliebten Erzieher:innen etwa „Fremde“ für Ihr Kind? Gewiss nicht!

Das Erleben des Kindes im Blick haben – nicht die Klischees der Umwelt

Überfordert der Alltag in der Krippe mein Kind nicht? Gerade in der Anfangszeit nach verstärkter Einführung von Kleinkindbetreuung in Deutschland machten Ängste die Runde, wonach kleine Kinder durch zu frühen Krippenbesuch Schäden davontragen könnten. Dafür wurden Studien herangezogen, genauso auch das Hörensagen. Übersehen wurde dabei, dass man gut beobachten kann, ob der Krippenbesuch dem Kind guttut oder nicht. Als Eltern können Sie durch Hospitationen, Dokumentationen sowie Gespräche mit den Erzieher:innen gut verfolgen, ob Ihr Kind den Tag teilnahmslos und traurig verbringt. Oder ob es sich nach der Eingewöhnung schnell an die Vorteile des gemeinsamen Tages mit vielen Kindern gewöhnt, wie die meisten kleinen Kinder. Trauen Sie Ihren Eindrücken und den Worten der Erzieher:innen, statt sich durch pauschale Ängste verunsichern zu lassen!

Das Kind durch eigene Klarheit stärken

Kriegt Ihr Kind mit, wie Sie über dessen Krippenbesuch denken? Eine wichtige Rolle spielt dabei die Art und Weise, wie Sie darüber mit ihm oder ihr sprechen. Bei der Frage: „War es heute ok in der Krippe oder warst du traurig?“, könnte Ihr Kind mit seinen feinen Antennen Schuldgefühle und Ängste heraushören. Die Frage „Na, hattest du viel Spaß, hast du toll gespielt?“, erlaubt dem Kind, die schönen Seiten des Tages im Auge zu behalten. Das ist, wenn das Kind wirklich in der Regel schöne Erlebnisse in der Krippe hat, keine Augenwischerei. Denn wenn das Kind spürt, dass Sie seinen Krippenbesuch toll finden, kann es sich viel besser darauf einlassen als wenn es vermutet, dass Sie damit nicht im Reinen sind. Das bedeutet: Wenn Sie sich frohen Herzens für die Krippe entschieden haben, hilft es Ihrem Kind, wenn Sie diese Klarheit mit ihm teilen: „Du bist da richtig!“

Bewusst gemeinsame Zeiten mit dem Kleinkind gestalten

„Verpasst du denn nicht die schönste Zeit mit dem Kind?“ Diese Frage verdient es, genauer angeschaut zu werden. Einerseits ist klar, dass Eltern von Krippenkindern viel weniger Zeit mit dem Kind verbringen als solche, die zu Hause bleiben. Andererseits kann man auch viel verpassen, wenn man unendlich Zeit hat. Sprich: Es kommt weniger auf die Menge gemeinsamer Zeit an. Sondern darauf, wie aktiv man sie gestaltet. Wer sich für Beruf und Krippe entschieden hat, sollte bewusst mit der knappen gemeinsamen Zeit umgehen. Wer sich Zeit nimmt für das Eis nach dem Abholen, das gemeinsame Spielen oder Puzzeln am Nachmittag – z. B. mit dem Puzzle Bauernhof – verpasst nicht die „schönste Zeit mit dem Kind“, sondern gestaltet und erlebt sie ganz bewusst.

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Eine Liste der Vorteile anfertigen, die die Betreuung in der Krippe mit sich bringt

Bin ich mir trotzdem manchmal unsicher? Manchen Eltern hilft es, sich einmal die Vorteile der getroffenen Entscheidung bewusst zu machen. Dafür können Sie eine Liste mit klaren Plus- und Minuspunkten anfertigen. Notieren Sie alle positiven Erfahrungen, die Ihr Kind durch seinen Krippenbesuch macht – von Freund:innen, anderen Erwachsenen als Betreuende, Krippenspielzeug und gezielter Förderung, entspannten Eltern und sicheren finanziellen Verhältnissen. Listen Sie auch Ihre eigenen Vorteile auf, mit Zeit zum Abschalten und bewusster Konzentration auf das Kind, beruflichem Erfolg, ungestörten Einkäufen. Kritisch gesehene Punkte können Sie als Anlass nehmen, um über kleine, machbare Veränderungen nachzudenken, statt Ihr gesamtes Lebensmodell infrage zu stellen. Überlegen Sie, was wäre, wenn Sie daheimgeblieben wären. Ihr Kind und Sie selbst müssten auf alle genannten Vorteile verzichten.

Das Ziel: Selbstbewusste Elternschaft!

Auf einen Blick: Sicherlich ist es gut, intensiv über die Frage nachzudenken, wie man Beruf, Familienleben und Förderung des Kindes unter einen Hut bringen kann. Ist die Entscheidung für die Kita getroffen, tut es Kind und Eltern gleichermaßen gut, dies nicht unnötig infrage zu stellen. Genießen und gestalten Sie die wichtige Kleinkindzeit, zu der ein Krippenbesuch ganz selbstverständlich dazugehört!

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Stillen: ja oder nein? Und wenn ja, wie lange?

Stillen ist die Ernährungsform, die auf die körperliche Entwicklung des Säuglings optimal abgestimmt ist. Was ist aber, wenn Sie nicht stillen können oder wollen? Was spricht für, was gegen das Stillen? Und wenn Sie sich dafür entscheiden: Wie lange ist es sinnvoll?

Die Vorteile beim Stillen

Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) empfiehlt, Säuglinge sechs Monate lang voll zu stillen. Und für die Nahrung aus der Brust spricht so einiges: sie ist immer dabei, sofort verzehrfertig, zusätzlich umweltschonend und kostengünstig. Die Zusammensetzung der Milch ändert sich mit dem Alter Ihres Kindes entsprechend seinen Bedürfnissen. Durch die Nähe und die Körperwärme beim Stillen wird zusätzlich zur Nahrungsaufnahme die Eltern-Kind-Bindung gefördert. Es ist außerdem gesund für Mutter und Baby, denn es unterstützt die Rückbildung nach der Geburt und Glückshormone sorgen während des Stillens für Entspannung. Gestillte Säuglinge haben weniger Krankheiten und Allergien als ungestillte, weil in der Milch Abwehrstoffe und Enzyme enthalten sind, die Ihr Baby mit aufnimmt. Und das Saugen an der Brust wirkt auf den Säugling beruhigend und schmerzlindernd und hilft ihm bei der Regulation von Gefühlen. Die meisten Mütter, die sich für das Stillen entscheiden, genießen diese gemeinsamen ruhigen Auszeiten mit ihrem Baby.

Nachteile beim Stillen

Stillen bedeutet natürlich Verzicht: Alkohol und Zigaretten sind in der Stillzeit tabu. Koffein sollte weitgehend vermieden werden, einige Medikamente dürfen nicht eingenommen werden. Am Anfang müssen Brust und Baby sich aufeinander einstellen. Anfängliche Stillprobleme können frustrieren, sind aber meist schnell überwunden. Da das Stillen nur von einem Elternteil übernommen werden kann, ist der andere beim Füttern in dieser Babyzeit außen vor. Der Säugling ist zunächst von der stillenden Person abhängig. Wer voll stillt, muss den Alltag an den Stillrhythmus anpassen und ist für die Ernährung des Babys allein verantwortlich. Die Rückkehr ins Berufsleben und den Alltag wird durch diese Abhängigkeit erschwert.

Wenn Sie nicht stillen wollen oder können

Manche werdenden Eltern wollen ihr Baby mit dem Fläschchen ernähren. In seltenen Fällen ist Stillen aus medizinischen Gründen nicht möglich. Wenn das bei Ihnen so ist, plagen Sie sich nicht unnötig mit einem schlechten Gewissen herum. Auch wenn Stillen als die beste Ernährungsform gilt, können Babys mit der Flasche bestens gesund groß werden. Es kommt nicht nur auf die Brust und die Milch an. Informieren Sie sich, lassen Sie sich gut beraten und achten Sie darauf, dass Ihr Baby alles bekommt, was es braucht. Beruhigung durch Kuscheln und Saugen, eine intensive Bindung zur Bezugsperson – diese Bedürfnisse Ihres Babys können Sie auch ohne Stillen erfüllen. Ermöglichen Sie Ihm bei Bedarf, sein Saugbedürfnis mit einem geeigneten Schnuller zu befriedigen. Mit einer Schnullerkette bleibt dieser kleine Helfer immer griffbereit. Ein großer Vorteil der Flaschennahrung ist, dass beide Elternteile sich beim Füttern und Beruhigen des Babys abwechseln können. Besonders die Nächte können so prima aufgeteilt werden und jede:r kann mal eine Nacht lang eine „Auszeit“ bekommen.

Holz graue Schnullerkette mit Holzwolken

Wie lange sollte man stillen, wann abstillen?

Wie schon erwähnt, empfiehlt die WHO sechsmonatiges volles Stillen. Danach beginnen die meisten Eltern, zusätzlich zum Stillen zu füttern. Der Beikoststart heißt, dass Ihr Baby langsam an Essen gewöhnt wird. Je nachdem, wieviel das ist, wird die Energieversorgung dann nach und nach durch eigenständiges Essen ergänzt. Ihr Kind wird vermutlich automatisch bei den Stillmahlzeiten weniger trinken. Irgendwann wird es eine ganz weglassen, dann die nächste …
Für das Abstillen gibt es keinen festen Fahrplan. Schauen Sie auf die Bedürfnisse Ihres Babys und auf Ihre eigenen. Viele Stillende möchten zurück in den Beruf und daher tagsüber abstillen, oder das Stillen fühlt sich irgendwann einfach nicht mehr „richtig“ an. Da es mehr Funktionen hat als nur reine Nahrungsaufnahme, braucht Ihr Baby für die Umgewöhnung Ihre Unterstützung. Die Bedürfnisse nach Wärme, Geborgenheit und Sicherheit und die Regulation von Gefühlen können erst langsam durch alternative Wege erfüllt werden. Kuscheln und sprechen Sie besonders viel mit Ihrem Baby in dieser Zeit und schenken Sie ihm viel Aufmerksamkeit beim gemeinsamen Spielen. Wenn Sie ihm für sein Saugbedürfnis einen Schnuller anbieten, können Sie gleichzeitig für Geborgenheit und Nähe durch Kuscheleinheiten sorgen.

Kurzum, beim Stillen ist es wie bei den meisten Dingen im Umgang mit Ihrem Baby. Das Wichtigste ist, dass es Ihnen selber mit Ihrer Entscheidung für oder gegen das Stillen gut geht, denn dann können Sie bestmöglich für Ihr Baby sorgen.

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Jetzt ist er schon fast da – der Herbst. Und damit wird meine kleine Frühlings-Maus 1,5 Jahre alt. Für mich immer wieder unbegreiflich und unglaublich schön. Seit nun knapp zwei Jahren sind wir absolute Fans von Selecta® Holzspielzeugen, für die ich mich vor allem wegen ihrer liebevoll gearbeiteten Details und dem kinderfreundlichen Design entschieden habe.

Babyhände erforschen ein dreidimensionales Holzspielzeug

Feinmotorik, Räumliches Verständnis und logisches Denken fördern. So unterstützen Sie die Entwicklung Ihres Kindes

Motorik bedeutet Bewegung. Feinmotorik bezeichnet die Fähigkeit, kleine Bewegungen gezielt auszuführen. Für Babys ist das eine enorme Leistung. Denn Augen und Hände müssen zusammenarbeiten, die Muskeln von Armen und Fingern angesteuert werden. Gleichzeitig soll sich der Kopf in die richtige Richtung drehen, damit es alles sehen kann. Der Abstand von der Hand zum Gegenstand, der gegriffen werden soll, muss richtig eingeschätzt werden. Dafür braucht es eine Menge Gehirnleistung, Erfahrung und Übung. Daher trainiert Ihr Baby seine Feinmotorik in den ersten Lebensjahren ständig. Sie können es dabei unterstützen, indem Sie ihm interessante Gegenstände zeigen und zum Greifen anbieten. Bald wird es gezielt nach seinem Greifling fassen, ihn in den Händen hin und her bewegen und ihn mit Augen, Fingern und Mund untersuchen.

Babyhände erforschen ein dreidimensionales Holzspielzeug

Wie Sie die Entwicklung der Feinmotorik fördern können

Spielzeuge mit kleinen beweglichen aber befestigten Teilen fördern die Feinmotorik Ihres Babys. Greiflinge und kleine Elemente an der Wagenkette des Kinderwagens, die anfangs nur betrachtet oder mit dem Mund erforscht wurden, werden zunehmend mit den Händen untersucht.

Feinmotorik beim Kleinkind: der Pinzettengriff

Besonders auffällig in der Feinmotorischen Entwicklung ist der sogenannte „Pinzettengriff“, den die meisten Babys mit etwa 12 Monaten perfektionieren: mit Daumen und Zeigefinger hebt Ihr Nachwuchs zum Beispiel am Frühstückstisch kleinste Brotkrumen auf. Ermöglichen Sie ihm diese Übung mit ungefährlichen Dingen wie halbierten Weintrauben, kleinen Brot- oder Bananenstückchen. Vorsicht aber bei nicht essbaren kleinen Gegenständen, die eingeatmet oder verschluckt werden könnten! Worauf Sie achten sollten, wenn Ihr Baby selbstständig isst, erfahren Sie auch detaillierter im Artikel zum Beikoststart mit Baby Led Weaning.

Die feinmotorischen Fähigkeiten üben kann Ihr Baby nun besonders gut mit einem Motorikbrett wie „Carusello“ von Selecta®, bei dem es die interessanten Kleinteile gefahrlos nach Herzenslust greifen, bewegen und erforschen kann.

Carusello Motorikbrett Holz Spielzeug

Was ist räumliches Verständnis?

Es wird auch räumliches Vorstellungsvermögen genannt und meint die Fähigkeit, mit deren Hilfe wir dreidimensional sehen und uns Dinge vorstellen können. Dafür brauchen wir Wissen von Gegenständen und ihrer Beziehung zueinander im Raum. Wir gehen alle täglich damit um und nutzen diese Fähigkeit. Tatsächlich ist das aber ganz schön kompliziert und eine enorme Leistung unseres Gehirns.

Wie entwickelt sich das räumliche Verständnis?

Ein Baby, das frisch geboren ist, hat noch wenig Vorstellung vom Raum. Allerdings hat es schon im Mutterleib die Form seiner Finger und Zehen erkundet und mit der Nabelschnur gespielt. Durch das Tasten und Erforschen von Gegenständen, das auch nach der Geburt erst einmal zu einem großen Teil mit dem Mund erfolgt, und durch aufmerksames Beobachten seiner Umgebung bekommt das Baby nach und nach eine Vorstellung von Dreidimensionalität. Bieten Sie ihm Spielzeuge an, die es schon selbst greifen und erforschen, schütteln und fallen lassen kann. Diese anfangs willkürlich scheinenden Bewegungen werden mit zunehmenden motorischen Fähigkeiten immer koordinierter.

Holz blaue Babyrassel mit bunten Glöckchen aus Holz

Was ich nicht sehe, existiert nicht – oder?

Das „Kuckuck“-Spiel (Gesicht hinter den Händen verstecken und wieder vorkommen), ist bei Babys ab einer bestimmten Entwicklungsstufe sehr beliebt. Warum ist das so? Um zu verstehen, dass die Hände das Gesicht nur verdecken und es nicht wirklich „weg“ ist, braucht es eine Vorstellung vom Raum. Und die hat das ganz kleine Baby nicht. Zwischen neun und zwölf Monaten verstehen Babys, dass Gegenstände oder Personen auch noch existieren, wenn sie gerade versteckt sind. Was für ein Spaß! Gegenstände verschwinden lassen und wieder „hervorzaubern“ muss nun unbedingt immer und immer wieder ausprobiert werden.

Räumliches Erleben fördern und „Objektpermanenz“ verstehen

Mit einer Sortierbox wird dieses Phänomen, das wissenschaftlich „Objektpermanenz“ genannt wird, verinnerlicht. Klötze können in der Box „verschwinden“ und wieder hervorgeholt werden. Sie müssen richtig herum gedreht werden, was feinmotorisches Geschick und Verständnis vom Raum erfordert. Schließlich können nur die passenden Klötze verschwinden und wieder auftauchen.

Größere Kinder verbessern ihr räumliches Vorstellungsvermögen, indem sie zum Beispiel mit Bausteinen dreidimensionale Gebilde bauen oder den Küchentisch mithilfe einer Decke zu einem Zelt umfunktionieren. Auch gemeinsame Spiele, bei denen gestapelt, gesteckt oder gefädelt wird, sind geeignet um das räumliche Verständnis zu fördern.

Holz bunte Sortierbox mit verschieden farbigen Bauklötzchen

Was ist logisches Denken?

Zusammenhänge verstehen und aufgrund von Erfahrungen Vorhersagen treffen können – das kann man grob gesagt als logisches Denken bezeichnen. Für Ihr Baby bedeutet das: Wenn ich den Greifling loslasse, fällt er runter! Klappt das auch beim nächsten Mal? Und was passiert nach vielen Wiederholungen? Wenn die gleiche Aktion immer und immer wieder denselben Effekt hat, speichert Ihr Baby das ab. So entsteht langsam ein komplexes Bild von der Welt und ihren Zusammenhängen. Auf diese Art erforschen Babys und Kleinkinder spielerisch die Welt und erschließen die logischen Zusammenhänge.

Logisches Denken fördern

Ermöglichen Sie Ihrem Kind, seine Umwelt zu erforschen und seine Annahmen zu überprüfen. Einige gute Ideen dafür finden Sie auch in unserem Ratgebertext Zukunftskompetenzen fördern: Voller Freude am Lernen.

Das Schöne ist: Viele Dinge, die Ihr Kind sowieso gerne macht, fördern Feinmotorik, räumliches Vorstellungsvermögen und logisches Denken gleichzeitig. Besonders geeignet sind Motorikbretter und Zahnradspiele wie der „Kurbelspaß“ von Selecta®, Konstruktions- und Stapelspiele oder Puzzlespiele.

Holzspielzeug im Selecta-Spielzeugshop ansehen

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Unsere treuen Begleiter von Selecta®

Seit 2 Jahren sind wir schon Begleiter der Selecta® Holzspielzeuge. Die Spielzeugsammlung unserer vier Kinder wächst immer weiter und sie werden jeden Tag bespielt und wachsen mit. Für jedes Alter ist etwas Passendes dabei und durch die Langlebigkeit der Holzspielzeuge werden sie problemlos und voller Freude unter den Geschwistern weitergereicht.

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Kleinkind schaut in einen Spielkoffer von Selecta©

Zukunftskompetenzen fördern: Voller Freude am Lernen

In den ersten Wochen, Monaten und Jahren lernt das Baby und Kleinkind so viel wie nie wieder in seinem Leben. Die Freude am Lernen ist angeboren. Es gilt, sie zu fördern und zu erhalten. Denn der unermüdliche Lerneifer der Kleinen ist ein wertvoller Schatz!

Kleinkind schaut in einen Spielkoffer von Selecta©

Wie kleine Kinder lernen

Wann und wie lernen Kleinkinder? Um diese Frage zu beantworten, muss man erst überlegen, was Lernen ist: Man begegnet einem neuen Wissensgebiet und versucht es zu ergründen. Diesen Moment erlebt ein Kleinkind jeden Tag unzählige Male. Immer gibt es etwas, das neu ist und das es herausfinden möchte. Kleinkinder lernen fast während ihrer gesamten Wachzeit.

Weil das Lernen in diesem Alter anders aussieht als beim Büffeln in der Schule, nahm man es früher kaum wahr. Denn Kleinkinder lernen in eigener Regie. Sie brauchen keine Lehrkräfte, die ihnen die Lerninhalte vermitteln. Stattdessen erarbeiten sie sich ihren Lernstoff im scheinbar ziellosen Spiel. Und ihr Lernmaterial sind keine Bücher, sondern Spielzeuge und jede Menge Alltagsmaterialien.

Was Kleinkinder beim Spielen lernen

So etwa sieht Lernen bei Kleinkindern aus: Lea schiebt am Badschrank Schubfach für Schubfach auf, räumt alle Dinge heraus und sortiert sie danach wieder anders ein. Henry baut einen Turm, um ihn gleich wieder mit großem Gepolter zu zerstören. Und Louisa „telefoniert“ mit einem Bauklotz. Zumindest das letzte sieht süß aus, aber was lernt sie dabei?

Oft fällt es Erwachsenen schwer, im scheinbar sinnlosen Spiel kleiner Kinder das Lernen zu erkennen. Dabei sind es grundlegende Fragen, die Kleinkinder im Tun untersuchen. Beim Ausräumen der Schublade untersucht Lea nicht nur die darin liegenden Dinge. Sie erkundet zum Beispiel auch, ob Gegenstände „weg“ sind, wenn sie gerade nicht sichtbar sind. Wenn Henry Klötze stapelt, untersucht er Statik: Wie macht man, dass etwas hält? Beim wiederholten Umkippen erforscht er die Schwerkraft: Fällt wirklich alles herunter? Louisa versucht mit Nachahmung zu verstehen, warum Erwachsene so aufgeregt in kleine Kästen sprechen. Hinter allen wiederholten Beschäftigungen von Kleinkindern steckt das Interesse, die Geheimnisse der Welt zu entschlüsseln.

Wie Erwachsene Kinder beim Lernen fördern können

Auch wenn Kleinkinder von sich aus lernen, kommt unserer Reaktion als Eltern große Bedeutung zu. Schließlich wollen die Kleinen wissen: Ist es gut, was ich tue, oder ist es falsch, vielleicht auch gefährlich? Sie brauchen also unsere Unterstützung und unser Interesse bei ihrem Lernen.

Das ist manchmal leichter gesagt als getan. Natürlich nervt es, wenn die Schublade schon wieder ausgekippt wurde oder der Bausteinturm laut krachend umkippt. Aber wir Eltern sollten bedenken: Jedes Mal, wenn ich eine Tätigkeit meines Kindes tadle oder unterbinde, nehme ich ein kleines Stück seiner Lernfreude weg. Natürlich gibt es gefährliche Dinge, die man seinem Kind verbieten muss. Jedoch muss man so sparsam wie möglich mit diesen Lern-Bremsen umgehen. Denn bekommt das Kind allzu oft mit, dass uns sein Lerneifer stört, versiegt dieser irgendwann.

Holz Stapelspiel mit bunten Wackelsteinchen

Welche Dinge kleine Kinder brauchen, um begeistert zu lernen

Um den Lerneifer des Kindes anzufeuern, sollten Sie möglichst viel „Lernmaterial“ bereitstellen, bei dem man nicht eingreifen muss. Leert beispielsweise ein Kind wie Lea gerade begeistert Kästen aus, sollte man nicht alle Schubladen verriegeln. Stattdessen ist jetzt der richtige Moment, möglichst viele Kästen bereitzustellen, die sie unbesorgt ausleeren kann. Es ist hilfreich, immer die aktuellen Lieblingsspiele des Kindes zu kennen, um das passende Material anzubieten. Gerade jetzt, wenn Henry so begeistert Türme baut und umkippt, lohnt sich das Bereitstellen weiterer Dinge zum Stapeln.

In der Spielecke des Kindes sollte dafür ein guter Mix aus Alltagsmaterialien und passenden Spielzeugen bereitliegen. Alltagsgegenstände sind wichtig, weil sie zu Ihrer Wohnung gehören und das Kind unbedingt herausfinden möchte, welche Eigenschaften sie haben und wozu man sie braucht. Bei den Spielzeugen sollte erstens im Mittelpunkt stehen, was und wie viel das Kind damit erkunden kann. Zweitens kommt es darauf an, ob das Spiel zum aktuellen „Untersuchungsgebiet“ des Kindes passt. Turmbauer Henry kann Geschicklichkeits-Bauspiele wie die „Wackelsteine“ von Selecta® jetzt hervorragend brauchen, um immer kniffeligere Türme zu bauen. Lea, die gerne ausräumt und zurücksortiert, dürfte sich über eine Sortierbox freuen.

Wie Sie Ihr Kind mit Ihrem Interesse unterstützen

Vor allem sollten Sie Ihrem Kind immer wieder zeigen, dass Sie sein Tun richtig und wichtig finden. Dazu ist es gut, als Eltern ab und an mitzuspielen. Schon, um sich mit dem Kind zu freuen: „Unser Turm ist wirklich toll geworden, oder?“ Nutzen Sie immer wieder Spielmomente als Gesprächsanlass. Wenn Sie sehen, dass Ihr Kind vertieft Dinge tut, können Sie nachfragen und kommentieren, was gerade passiert: „Oh, du räumst die Schüsseln aus! Viele Schüsseln, oder? Rote, blaue, gelbe …“ Solche einfachen Sätze zeigen dem Kind: Ich sehe, was du tust. Ich finde es gut. Ich helfe dir, das Erlebte zu verstehen und in Worte zu fassen.

All das unterstützt den Forschergeist Ihres Kindes und stärkt die Freude am Lernen.

Dies ist ein Artikel unseres Gastautors Michael Fink. Er ist als Dozent in der Fort- und Weiterbildung von Erzieher:innen und Lehrer:innen tätig, Mitbegründer einer pädagogischen Fachzeitschrift und Autor von über 50 pädagogischen Fachbüchern.

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Babyhände an Zahnradspielzeug – Interesse deutet auf Begabungen hin

Woran erkenne ich die Talente oder Begabungen meines Kindes? Ist eine frühe Förderung der Fähigkeiten sinnvoll?

Jeder Mensch bringt andere Interessen und besondere Fähigkeiten mit. Insbesondere Eltern von Geschwisterkindern können beobachten, wie individuell jedes Kind sich trotz gleicher Umgebung entwickelt. Da gibt es sprachbegabte Frühquassler und abenteuerlustige Jungforscherinnen, stille Konzentrationswunder und vieles mehr. Aber welche Fähigkeiten und Interessen sollten gefördert werden? Und ab wann ist das sinnvoll?

Babyhände an Zahnradspielzeug – Interesse deutet auf Begabungen hin

Was ist eigentlich Talent oder Begabung?

Begabung bedeutet, dass ein Mensch – in diesem Fall schon als Kind – ein Leistungspotenzial hat. Es besitzt so gute Voraussetzungen in einem bestimmten Bereich, dass man es als Talent bezeichnen kann. Durch gezielte Förderung kann dies zu besonderen Leistungen führen.

Die vier Bereiche von Begabungen

Es gibt unterschiedliche Bereiche, in denen Menschen besondere Begabungen zeigen können:

  1. Der musikalisch-künstlerische Bereich. Ihr Kind ist vielleicht besonders musikalisch, malt viel und gerne oder kann gut Theater spielen.
  2. Der sogenannte sensumotorische Bereich. Hier geht es um motorisches Geschick, ein besonders gutes Körpergefühl oder ausgezeichnete Feinmotorik. Das kann sich zum Beispiel beim Klettern, Turnen und Tanzen zeigen, aber auch beim Basteln oder beim Umgang mit kleinteiligem Spielzeug.
  3. Die soziale Begabung. Wenn schon Kinder sich in sozialen Situationen gut in ihr Gegenüber einfühlen können, anderen helfen und mit ihnen umgehen, haben sie vielleicht eine besondere soziale Begabung.
  4. Allgemeine intellektuelle Begabung. Logisches Denken, Verstehen von Zusammenhängen, Umgang mit Sprache bereiten diesen Kindern Vergnügen und fallen ihnen leicht.

Selten ist eine extreme Begabung in nur einem Bereich zu beobachten. Die meisten Kinder haben Begabungen in allen Bereichen. Und das ist auch gut so. Schließlich wird im Alltag auch alles benötigt. Gehen wir von einer Gruppensituation bei der musikalischen Früherziehung aus: Hier wird zum Beispiel ausgehandelt, wer wo sitzt und wer welches Instrument benutzt. Dafür sind soziale und sprachliche Fähigkeiten nötig. Musikalisch-künstlerisch geht es beim Musizieren weiter. Dabei kommt auch das motorische Geschick zum Einsatz, wenn die Rassel geschwungen und die Triangel angeschlagen wird.

Besondere Begabungen beobachten und erkennen

Neben diesen allgemeinen Begabungen gibt es aber natürlich auch bei jeder Person etwas, das sie besonders gut kann. Das lässt sich schon bei der Entwicklung von Kleinkindern beobachten. Die eingangs erwähnten sprachbegabten Kinder zum Beispiel haben besonderes Interesse an allem, was mit Worten zu tun hat: Vorlesen, Reime, Singen, Geschichten. Sie können früher als andere Kinder Zwei- und Drei-Wort-Sätze bilden und haben schon früh einen großen Wortschatz. Sie mögen Rollenspiele oder erzählen beim Spielen mit Figuren die Situationen nach.

Motorisch besonders begabte Babys können sich eher umdrehen als andere, robben und krabbeln früh und ziehen sich hoch, wo immer sie eine Gelegenheit entdecken. Später erklimmen sie jedes Klettergerüst spielend (wenn sie dürfen). In ruhigeren Momenten beschäftigen sie sich ausdauernd mit Steckperlen oder mit Stapelspielzeugen.

Was macht Ihr Kind besonders gerne und ausdauernd? Will es alles wissen, stellt „Warum-Fragen“, bis Ihnen der Kopf raucht und experimentiert es gerne? Oder ist es dauernd in Kontakt mit anderen Menschen und liebt die soziale Interaktion?

Begabungen von Kindern fördern

Eigentlich ist es ganz einfach, wenn Sie Ihr Kind beobachten. Sie sehen ja, woran es besondere Freude hat. Noch mehr Spaß macht es natürlich mit Ihnen gemeinsam, daher nutzen Sie jede sich bietende Gelegenheit. Lassen Sie das Kind dabei Regie führen und geben Sie sich einfach seinem Spiel hin. Ihr Kind kann das Potenzial seiner Begabung nur dann zu Fähigkeiten und vielleicht so gar zu einer besonderen Leistung entwickeln, wenn es die Veranlagung nutzen und trainieren darf. Weil es Spaß daran hat, fällt auch eine gezielte Förderung leicht.

Musikalisch-künstlerisch begabte Kinder fördern

Sie singen oder summen früh und wippen mit, wenn Musik läuft. Sie spielen gern Schlagzeug mit dem Kochlöffel auf Töpfen und lieben Spielzeuge, die Geräusche machen. Fördern Sie Ihr musikalisches Kind, indem Sie häufig zusammen singen, tanzen und Musik hören. Ist Ihr Kind eher künstlerisch begabt, malt es wahrscheinlich gerne und viel. Bieten Sie einen Kreativplatz mit unterschiedlichen Materialien an, den Ihr Kind jederzeit nutzen kann (und der auch ruhig etwas chaotisch sein darf). Eine Tafelwand im Zimmer lädt zu großformatigen Malereien ein und Fingerfarben sind ein ganz besonders Highlight. Gehen Sie mit ihrem musikalisch-künstlerisch begabten Kind ins Puppentheater oder zum Kinder-Musical und genießen Sie gemeinsam Figuren, Kostüme und Musik.

Holz Stapelspiel mit bunten Wackelsteinchen

Motorisch begabte Kinder fördern

Sie wollen sich bewegen. Fangen spielen, hüpfen, tanzen. Nichts wie raus und alle Klettergerüste erklimmen! Rutschauto und Laufrad benutzen diese Kinder gerne und früh. Auch Nachziehtiere oder Schiebefiguren animieren zu Bewegung. Das geht bei schlechtem Wetter sogar in der Wohnung. Und auch die Feinmotorik beherrschen diese Kinder eher und besser als andere. Sie haben Freude am Stecken, Sortieren von kleinen Teilen und am Basteln.

Wenn Ihr Kind sich gerne bewegt, sollten Sie ihm viele Gelegenheiten dazu bieten. Am besten in der Natur, denn Bewegung und frische Luft sind schon immer eine gute Kombination. Sportvereine bieten oft Kleinkindgruppen mit Bewegungsspielen an. Die feinmotorischen Fähigkeiten fördern Sie mit Spielzeugen wie Motorikschleifen und allem, was zum Einstecken, Zusammenfügen und Stapeln einlädt. Gemeinsam eignen sich Spiele wie die Fädelraupe von Selecta®, bei der bunte Holzperlen auf eine Schnur gefädelt werden.

Holz bunte Klettspielsteine Brotzeit, Brot, Käse, Tomate, Karotte, Ei und Messer

Kinder mit besonderer sozialer Begabung fördern

Sie fühlen sich mit anderen Menschen wohl. Sie mögen es, wenn Besuch da ist, lieben die Krabbelgruppe und verabreden sich schon früh mit Kindergartenfreund:innen. Auf dem Spielplatz nutzen sie viele Gelegenheiten für gemeinsames Spielen mit anderen. Interaktion ist für diese Kinder besonders wichtig. Sprechen und spielen Sie daher viel mit Ihrem Kind, binden Sie es in Ihre Aufgaben mit ein. Während es Ihnen beim Wäschefalten oder in der Küche hilft, haben Sie ganz viel Zeit für Interaktion. Bieten Sie ihm außerdem möglichst oft Spielmöglichkeiten mit Gleichaltrigen. Diese Kinder haben meist große Freude an Rollenspielen. Räumen Sie dafür Platz ein und bieten Sie geeignete Spielzeuge an: Arztkoffer, Picknickset und Obstsalat zum Beispiel laden zum Nachahmen von Alltagssituationen ein.

Holz Stapelspiel bunte Zwerge

Kinder mit allgemeiner intellektueller Begabung fördern

Mit ausgeprägtem Forschergeist wollen sie die Zusammenhänge der Welt begreifen. Sie beschäftigen sich daher zum Beispiel gerne mit Motorikbrettern und Zahnradspielen. Was passiert, wenn ich hier drehe oder das Zahnrad hierhin stecke? Beim Stapeln von Wackelsteinen oder beim Zwergenstapel erkunden sie die Schwerkraft. Auch in der Badewanne wird geforscht: Was schwimmt, was geht unter? Bleibt es so, wenn ich es wiederhole? Geben Sie Ihrem Forscherkind viele Möglichkeiten, den Dingen auf den Grund zu gehen. Die Wanne ist nicht nur zum sauber werden da. Auch alle möglichen Alltagsgegenstände können zu Forschungszwecken umfunktioniert werden. Lassen Sie Ihr Kind mit ungefährlichen Küchenutensilien experimentieren. Einstecken, Stapeln, Schütten, Geräusche produzieren: Sie werden staunen, wie kreativ Ihr Kind ist, wenn Sie seinem Entdeckerdrang Freiraum gewähren.

Auch wichtig: die allgemeine Entwicklung fördern

Wenn Ihr Kind eine besondere Begabung und ausgeprägtes Interesse an einer bestimmten Sache hat, ist wahrscheinlich ein anderer Bereich weniger ausgeprägt. Bei aller lustbetonter Förderung der Begabungen ist es wichtig, dass Sie auch das im Blick behalten. Ebenso relevant wie das Fördern der Begabung ist es, Dinge zu üben, die Ihrem Kind auffällig schwerfallen. Das heißt zum Beispiel: Ein Kind, das in sozialen Situationen unsicher ist, sollte nicht zurückgezogen mit Ihnen allein seine Tage verbringen. Besser ist es auf Spielplätzen aufgehoben, wo es in Ihrer sicheren Begleitung andere Kinder beobachten und seine Scheu überwinden kann. Für die anderen Bereiche gilt das genauso: Motorisch nicht so begabte Kinder sollten zu Bewegung motiviert werden, musikalisch unbegabte mit Musik in Berührung kommen. So können Sie neben der Begabungsförderung die allgemeine Persönlichkeitsentwicklung Ihres Kindes unterstützen.

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Zwei Kleinkinder beim Spielen

Ist mein Kind auffällig? Oder ist das normal?

Was ist eigentlich auffälliges Verhalten? Jona braucht immer noch Windeln, während alle Gleichaltrigen trocken sind. Rasmus beißt immer wieder andere Krippenkinder. Meryem spricht eigentlich nur mit den Eltern. Lina wirft sich täglich im Supermarkt wutschreiend auf den Boden. Alles Momente, in denen sich Eltern fragen können: „Ist das noch normal?“

Oft sind es auch Großeltern oder befreundete Elternpaare, die sorgenvoll meinen: „Ist das nicht auffällig, müsst ihr da nichts tun?“ Das kann Mütter und Väter verunsichern, besonders wenn man Berichte von immer mehr Kindern mit psychischen Problemen liest. Abgesehen davon, dass manche ungewöhnlichen Verhaltensweisen auch einfach anstrengend für die Familien sind. Was ist der richtige Umgang mit der Frage: „Ist mein Kind auffällig?“

Zwei Kleinkinder beim Spielen

Tipp 1: Auffälliges Verhalten? Nicht mit der Norm vergleichen

Der erste Tipp ist vielleicht der wichtigste. Vergessen Sie, was angeblich „normal“ ist! Unzählige Entwicklungstabellen à la „Das muss ihr Kind mit drei können“ vermitteln zwar, dass es das „normale Kind“ gibt, das genau zu einem fixen Zeitpunkt bestimmte Fähigkeiten vorweist. Aber das ist Unsinn, denn dabei geht es meist um den statistischen Mittelwert. Dass Kinder durchschnittlich mit so und so vielen Monaten sprechen können, heißt eigentlich, dass es die eine Hälfte vor dem Mittelwert, die andere danach lernt. Auch ist es völlig subjektiv, ob man das Verhalten eines Kindes als „lebhaft und kreativ“ oder „impulsiv und chaotisch“ begreift. Weil sich kleine Kinder sprunghaft entwickeln, kommt es immer wieder vor, dass lange aufgeschobene Entwicklungsschritte plötzlich innerhalb kürzester Zeit nachgeholt werden. Vergleichen Sie Ihr Kind daher nicht mit Durchschnittswerten, sondern schauen ihm besonders gut zu.

Tipp 2: Erst mal beobachten, nachfragen und nachdenken

Besonders gutes Beobachten ist ohnehin die erste Maßnahme, die Sie ergreifen sollten, wenn das Verhalten Ihres Kindes Ihnen Sorge bereitet. Denn Beobachtung ermöglicht es, Gründe für Verhaltensweisen zu finden: In welchen Situationen beißt Rasmus denn, in welcher Stimmung ist er dabei? Wie geht es Lina vor ihrem Wutausbruch im Supermarkt? Oft kann man für scheinbar „auffällige Verhaltensweisen“ simple Ursachen und Lösungswege finden. Vielleicht ist Rasmus durch den Lärm in der Krippe überfordert, vielleicht braucht Lina im Supermarkt nach dem anstrengenden Kita-Tag das Gefühl, dass es jetzt nur um sie geht. Manchmal hilft es schon, ein gemeinsames Spiel, wie zum Beispiel ein Bilderlotto, als tägliches Nachmittags-Ritual einzuführen. Und sich dann wirklich von nichts ablenken zu lassen. Erst wenn Eltern feststellen, dass bestimmte Verhaltensweisen auch auftreten, wenn man solche Momente verändert, ist weiteres Nachdenken angebracht.

Bilderlotto Packshot

Tipp 3: Mit anderen Expert:innen für Ihr Kind über das auffällige Verhalten sprechen

„Erlebt ihr das in der Krippe auch?“ Ein weiterer Tipp ist es, sich mit anderen Betreuungspersonen des Kindes auszutauschen. Schon um überrascht herauszufinden: Manche Dinge, mit denen das Kind daheim nervt, sind in der Krippe oder bei den Großeltern völlig unbekannt! Wenn sie aber doch auch dort auftreten, ist es gut, sich über den Umgang damit hier und dort auszutauschen. „Also wir gehen damit immer so um …“, könnten dann gute Tipps beginnen. Gut ist es, sich bei belastenden Verhaltensweisen über gemeinsame Strategien zu verständigen: „Wenn er wieder beißt, sagen wir klar ‚Nein!‘ und kümmern uns um das betroffene Kind“.

Tipp 4: Nicht über Schuld nachdenken

„Haben wir etwas falsch gemacht?“ Diese Frage stellen sich wohl alle Eltern, wenn das Kind auffällige Verhaltensweisen zeigt. Gewiss, grundsätzlich ist es gut, seine Rolle als Eltern zu reflektieren. Aber in den meisten Fällen ist es nicht hilfreich, zu viel über eigene Schuld nachzudenken. Schließlich gehört es zur Entwicklung jedes Kindes dazu, dass es neben vielen tollen Eigenschaften auch ein paar schwierigere Verhaltensweisen aufweist. Andersherum gehört es zur Elternrolle dazu, dass man eben nicht alles perfekt macht, sondern manchmal eine besonders aufmerksame Begleitperson des Kindes ist – und dann auch wieder nicht. Gerade wenn Eltern sich mit Erzieher, Kinderärztin oder Lehrerin austauschen, bringen Selbstvorwürfe wenig. Besser als der Blick zurück ist es, darüber nachzudenken, wie man das Kind jetzt unterstützen kann.

Tipp 5: Keine Angst vor Expert:innen

Zusammengefasst kann man raten: In den allermeisten Fällen entpuppen sich Sorgen über vermeintliche Auffälligkeiten des Kindes als übertrieben. Davon können Eltern mehrerer großgezogener Kinder Lieder singen. „Am Ende haben sie sich prächtig entwickelt“. Trotzdem lohnt es sich, bei Unsicherheiten den Gang zu Kinderärzt:in oder Psycholog:in zu wagen. Schließlich sind diese Expert:innen dafür da, bei berechtigter Sorge zu helfen und bei unnötiger Angst Mut zu machen. Ein klares „Da brauchen sie sich keine Sorgen machen“ tut gut. Fachliche Unterstützung, falls die Sorgen doch berechtigt sind, gibt ebenfalls Sicherheit. Und beides verhindert, dass Sie immer wieder angstvoll auf die scheinbar nicht „normgerechte“ Entwicklung des eigenen Kindes schauen, statt voller Stolz seinen ganz individuellen Weg zu begleiten.

Dies ist ein Artikel unseres Gastautors Michael Fink. Er ist als Dozent in der Fort- und Weiterbildung von Erzieher:innen und Lehrer:innen tätig, Mitbegründer einer pädagogischen Fachzeitschrift und Autor von über 50 pädagogischen Fachbüchern.

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Kinder spielen mit Arztkoffer von Selecta© – Sozialverhalten lernen Kinder Rollenspielenspiel

Wie Kinder Sozialverhalten lernen. So fördern Sie die Entwicklung von Sozialkompetenz bei Ihrem Kind

„So ein kleiner Egoist!“ Mit dem Beginn des Kitabesuchs, beim Kindergeburtstag oder auch beim Verwandtschaftsbesuch lernen viele Eltern eine neue Seite an ihrem Nachwuchs kennen. Sie erleben, wie ihr Kind auf andere Menschen außerhalb der Familie reagiert. Das kann ernüchternd sein. Denn viele kleine Kinder zeigen einen ausgesprochen robusten Umgang mit ihren Mitmenschen: Lea nimmt anderen Kindern Dinge weg, die sie haben will. Matteo schubst, wenn ihm jemand im Weg ist. Ben sagt niemals „Danke“ und Mila schlägt nach ihrer Erzieherin, wenn diese eine „Ansage“ macht. Das sind Momente, in denen sich Eltern fragen: Stimmt etwas nicht mit dem Sozialverhalten meines Kindes? Wie kann ich es bei der Entwicklung von Sozialkompetenz fördern?

Kinder spielen mit Arztkoffer von Selecta© – Sozialverhalten lernen Kinder Rollenspielenspiel

Sozialkompetenz ist nicht angeboren, sondern erlernt

Bringen manche Kinder einfach ein schlechtes Sozialverhalten mit? Die Antwort ist klar: Ein gutes Sozialverhalten gehört nicht zur Grundausstattung des Menschen bei der Geburt, sondern wird erlernt. Man könnte sagen: Jeder Mensch kommt mit schlechtestem Sozialverhalten zur Welt, als absoluter Egoist und Sturkopf. Erst die Erfahrungen, die man mit anderen Menschen macht, formen das soziale Verhalten. Dabei verhält es sich wie bei mancher Sportart: Je mehr Zeit man zum Trainieren hat, desto besser kommt man mit anderen Menschen klar.

Sozialverhalten lernt man nicht über Regeln

Was können Eltern tun, um das Sozialverhalten ihres Kindes zu fördern? Viele Mütter und Väter setzen vor allem darauf, ihrem Kind Regeln beizubringen, wie man mit anderen umgeht. Zum Beispiel: „Wenn man etwas geschenkt kriegst, sagt man ‚Danke‘!“ Aber der Weg mit dem Vermitteln von Benimm-Regeln führt nicht weit. Denn um den Sinn solcher Regeln zu verstehen, müsste das Kind vorher entsprechende Erfahrungen gemacht haben. Das bedeutet beim Beispiel mit dem Geschenk: Warum ‚Danke‘ sagen wichtig ist, versteht man erst, wenn jemand traurig ist, weil man sich nicht über sein Geschenk gefreut hat.

Sozialkompetenz lernen durch möglichst viele Begegnungen

Will man also sein Kind in puncto Sozialverhalten fördern, muss man es auf andere Menschen treffen lassen. Nur in Begegnungen mit Mitmenschen kann es erfahren, was es heißt, eigene Bedürfnisse mit denen der anderen abzugleichen. Oft sind das zunächst simple Erfahrungen mit Ursache und Wirkung: Wenn Lea Zeynep das Auto wegnimmt, guckt diese böse und will nicht mehr mit ihr zusammen spielen. Wenn Matteo andere Kinder schubst, weinen diese und werden getröstet, Matteo hingegen ermahnt. Kinder müssen erfahren: Wenn ich etwas Bestimmtes tue, tritt eine bestimmte Folge ein.

Sozialverhalten fördern durch Freiraum

Wichtig ist bei diesen Erfahrungen im Miteinander: Die Kinder brauchen für ihr „soziales Training“ Freiraum, auch zum Fehlermachen. Wachen Erwachsene immerfort mit Argusaugen darüber, dass kein Kind das andere schlecht behandelt, kann niemand echte Erfahrungen mit den Folgen bestimmter Verhaltensweisen machen. Es ist also gut, wenn der Nachwuchs im Kinderzimmer oder auf dem Kita-Spielplatz manchmal egoistisch und unfair miteinander umgeht. Denn genau dann trainieren die Kinder ihr Sozialverhalten! Unvermeidbar ist natürlich, jederzeit eingreifen zu können, wenn eins von ihnen wirklich Unterstützung braucht.

Sozialkompetenz erwirbt man durch Nachbereitung

Ebenso wichtig ist es, nach solchen Momenten, in denen es mit dem Sozialverhalten noch nicht geklappt hat, mit dem Kind zu sprechen. Denn gerade die ganz Kleinen verstehen kaum, warum eine Situation plötzlich eskaliert ist, nur weil am Anfang jemand geschubst hat. Statt mit dem Kind zu schimpfen, sollten Eltern also erst einmal gemeinsam aufarbeiten, was geschehen ist: „Warum, meinst du, ist Zeynep auf einmal wütend geworden?“, „Und weiß du, warum du dann plötzlich so sauer warst?“ Hat man gemeinsam herausgefunden, was geschehen ist, kann man zusammen Alternativen verabreden: „Beim nächsten Mal kannst du probieren, einfach Entschuldigung zu sagen“. Es ist gut, sich als Eltern darüber im Klaren zu sein: Mein Kind will anderen nicht wehtun, sondern mit ihnen gut klarkommen. Aber es braucht noch Hilfe dabei.

Holz roter Arztkoffer für Kinder mit Stethoskop, Fieberthermometer, Blutdruckmesser, Spritzer und Klopghammer

Sozialverhalten vertieft sich in gemeinsamen Spielen

Eines der besten Trainingsfelder für Sozialkompetenz ist das Spiel. Dabei kommt es darauf an, welche Spiele die Kinder spielen: Manche Spielzeuge, die eher für ein Kind allein konzipiert sind, fördern das Sozialverhalten kaum. Bei einem Spiel auf dem Tablet zum Beispiel spielt nur ein Kind für sich, und es gibt höchstens Streit, wer das Gerät benutzen darf. Wie viel besser sind Spiele, bei denen immer mehrere Kinder zusammen spielen müssen! Hier kommt es auf ein gutes Miteinander an. Ein tolles Beispiel ist der Arztkoffer von Selecta ®: Ein Kind ist leidender Patient, das andere mitfühlende Ärztin. Dass man den anderen beim Fiebermessen oder Abhören vorsichtig behandeln soll, merkt man spätestens beim Rollenwechsel. Und dass beim Abschied aus der Arztpraxis „Danke“ und „Auf Wiedersehen“ gesagt wird, schaut man sich von den Erwachsenen ab, deren Verhalten im Rollenspiel nachgeahmt wird.

Wenn zwei, drei oder vier Kinder zusammen spielen, zurückhaltend begleitet von Erwachsenen, entwickeln sie mehr Sozialkompetenz als im längsten Benimmkurs der Welt.

Dies ist ein Artikel unseres Gastautors Michael Fink. Er ist als Dozent in der Fort- und Weiterbildung von Erzieher:innen und Lehrer:innen tätig, Mitbegründer einer pädagogischen Fachzeitschrift und Autor von über 50 pädagogischen Fachbüchern.

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