Während der Geburt ist in Klinik oder Geburtshaus für alles gesorgt. Aber was brauchen Sie zu Hause für die erste Zeit mit dem neuen Familienmitglied? Einen Wickelplatz, Kleidung und Windeln für das Baby, ein Schlafplatz und vor allem Ruhe und Erholung von der Anstrengung, das ist klar. Erstausstattungslisten geben einen Überblick über Utensilien und Ihre Hebamme berät Sie mit viel Erfahrung. Was Sie sonst noch für ein gutes Ankommen tun können, lesen Sie hier.
Schlafen, Essen, Kuscheln: Ein Baby braucht nicht viel
Sorgen Sie für möglichst viel Ruhe und Entspannung. Gemütliche Plätze, an denen Sie kuscheln, gemeinsam schlummern und das Baby stillen oder füttern können. Ihr Neuankömmling braucht vor allem viel Nähe, Wärme und Geborgenheit von Ihnen. Die Umstellung vom warmen, dunklen und begrenzten Bauch in die laute und grelle Welt ist sehr anstrengend. Körperkontakt wirkt beruhigend auf das Baby. Daher ist auch eine Tragemöglichkeit sinnvoll, wenn Sie herumlaufen und dabei das Baby bei sich haben wollen. In den ersten Tagen wird Ihr Baby viel schlafen, um alle Eindrücke zu verarbeiten.
Alles ist neu: die Hebamme hilft bei Unsicherheiten
Auch für Sie selbst ist der Alltag mit Baby neu und neben aller Freude wahrscheinlich auch verunsichernd. Das ist normal, schließlich haben Sie all das noch nie erlebt. Es geht allen frisch gebackenen Eltern so. Aber keine Sorge: viel falsch machen können Sie im Umgang mit dem Baby eigentlich nicht. Lernen Sie es in Ruhe kennen und seien Sie in dieser ersten Zeit nachsichtig mit sich selbst. Wickeln, Umziehen, Baden: gehen Sie alles in Ruhe an. Sprechen Sie dabei mit Ihrem Baby, das unterstützt die Eltern-Kind-Bindung. Schon nach kurzer Zeit werden Sie sicherer und die Handgriffe routinierter. Dafür brauchen Sie einen bequemen Wickelplatz, an dem alle Utensilien griffbereit sind, zum Beispiel an einer Garderobe in Reichweite, und an dem Ihr Baby beim Wickeln nicht auskühlt. Ihre Hebamme wird Sie in der ersten Zeit eng begleiten und für alle Fragen zur Verfügung stehen. Nutzen Sie die Gelegenheit und sprechen Sie mit ihr über alles, was Sie bewegt.
Das brauchen Sie und Ihr Baby fürs Stillen
Sorgen Sie für einen gemütlichen Ort, an dem Sie in Ruhe stillen können. Sie werden dort viel Zeit verbringen! Um eine bequeme Position einnehmen zu können, ist ein Stillkissen sinnvoll. Sie können sich außerdem neben dem Platz, eine kleine „Versorgungsstation“ einrichten. Denn oft kommt während des Stillens plötzlich ein unbändiger Durst oder Appetit. Dann ist es praktisch, eine Flasche Wasser und gesunde Snacks bereitstehen zu haben. Außerdem nützlich: Stilleinlagen, Mulltücher, Lippen- und Brustwarzenpflege und Lesestoff.
Haushaltshilfe und Essensvorrat für die erste Zeit
Obwohl das Baby am Anfang noch viel schläft, werden Sie wenig Energie für Haushalt und Kochen haben. Nicht umsonst heißt die erste Zeit nach der Geburt für Mutter und Kind „Wochenbett“. Ihr Körper braucht auch nach einer komplikationsfreien Geburt Zeit zum Heilen und Erholen. Gönnen Sie sich daher Ruhe und schonen Sie sich, um schnell wieder Kraft zu tanken. Sorgen Sie dafür, dass Sie in der ersten Zeit möglichst viel Unterstützung haben. Am besten ist es, wenn beide Elternteile sich mit dem Kind für eine Weile „einigeln“ und einander in Ruhe kennenlernen können. Geht das nicht und Sie haben auch niemanden in Familie oder Freundeskreis, der Sie versorgen kann, können Sie bei der Krankenkasse eine Haushaltshilfe beantragen. Unabhängig davon ist es sinnvoll, vorab einige Mahlzeiten vorgekocht und eingefroren zu haben. Auch Zutaten für schnelle Gerichte und gesunde Snacks sollten Sie vorrätig haben.
Der Babyblues: Wenn alles zuviel wird
Die Hormonumstellung, die das Ende der Schwangerschaft mit sich bringt, wühlt Ihre Gefühle wahrscheinlich ziemlich durcheinander. Die meisten Frauen erleben zwischen dem dritten und zehnten Tag nach der Geburt einen Stimmungssturz. Vielleicht ist das auch bei Ihnen so: Ihnen ist alles einfach zu viel und Sie brechen leicht in Tränen aus. Dieses Stimmungstief verschwindet normalerweise nach ein paar Tagen wieder. Sprechen Sie mit Ihrer Hebamme oder Ihrer:m Arzt/Ärztin darüber, wenn es länger dauert und Sie beunruhigt.
Abwechslung, Bewegung, frische Luft
Versuchen Sie die Schlafzeiten Ihres Babys zu nutzen, um sich selbst zu erholen. Sie können zum Beispiel Podcasts oder Hörbüchern lauschen, mit Freund:innen telefonieren oder etwas lesen. Bringen Sie Abwechslung in die Themen, mit denen Sie sich befassen. Es muss nicht alles ums Baby kreisen. Sobald Ihnen danach ist, gehen Sie mit Ihrem Baby oder auch alleine spazieren. Bewegung und frische Luft tun Baby und Eltern gut. Fangen Sie langsam an, um sich körperlich nicht zu überfordern.
Babydecke und Spieltrapez
Wenn Sie sich ein bisschen eingespielt haben und alles nicht mehr so aufregend ist, ändern sich die Anforderungen etwas. Sie wollen Ihr Baby vielleicht auch einmal ablegen, um sich freier bewegen zu können, kurz zu duschen oder etwas zu essen. Eine Babydecke auf dem Boden mit einem Spieltrapez ist ein sicherer Ort dafür. Auch wenn es noch nicht greifen kann, schaut Ihr Kleines schon interessiert in seine Umgebung. Die Aufmerksamkeitsspanne ist zunächst noch sehr kurz und es wird nur für einige Minuten alleine liegen können. Aber schon bald wird es die ersten Greiflinge halten und sich zunehmend länger mit etwas befassen können.